Wie mich ein Schokokuchen vor dem Wahnsinn rettet - inkl. Rezept

Es gibt so Tage, da hat man beim Aufstehen schon das Gefühl, hmm heute wird’s ein bissl “zach”. Und manchmal bewahrheitet sich dieses Gefühl leider. Ob es daran liegt, dass man selbst schon ein paar negative Vibes aussendet und dann noch mehr von diesen anzieht, oder man tatsächlich eine Vorahnung hat, who knows. Ich hatte letzte Woche so einen Tag.

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Es fing schon damit an, dass ich wider meines Vorsatzes keine Nachrichten mehr zu lesen, es nicht sein lassen kann und mir gleich Morgens das Neueste vom Weltgeschehen reinziehe. Ein leicht dumpfes Gefühl macht sich breit, aber nach dem Motto “es nutzt ja nix…” widme ich mich meiner Todo Liste. Der Computer will nicht so wie ich will und ich freue mich, dass das Telefon mich ablenkt. Eine Freundin ist dran regt sich über die gleichen Nachrichten auf, wie ich zuvor. Ich verstehe sie. Als selbstständig Tätige, Mutter eines Volksschulkindes und nebenbei versorgt sie ihre kranke Mutter, hat sie es derzeit wirklich nicht leicht. Wir regen uns gemeinsam auf, erzählen uns am Ende des Gesprächs einen Witz und lachen. Am Weg zur Arbeit führt der Fahrgast der neben mir in der U-Bahn sitzt ein Telefonat. Lautstark, denn er möchte anscheinend, dass wir alle davon erfahren, wie sehr sein Chef ihm am Allerwärtesten geht und seine Freundin viel zu viel Zeit auf Netflix verbringt anstatt sich um ihn zu kümmern. Er ist wirklich arm der Gute und ich darf Gott sei Dank die nächste Station aussteigen.

Im Zentrum angekommen läutet es an Tür. Der Postbote bringt mir ein Paket. Ich kenne ihn schon lange und mag ihn. Er mag mich auch. Und deswegen erzählt er nur mir (nämlich wirklich nur mir) von den neuesten Verschwörungstheorien die er auf einer amerikanischen Website gelesen hat. Streng geheim natürlich. Wie gesagt, ich mag ihn eigentlich und antworte mit “Hmmh, Aha und geh’ wirklich…” und versuche den Rest durchfliessen zu lassen. Es gelingt mir nicht wirklich, den meine Gedanken im Kopf drehen sich immer schneller. Das Telefon läutet wieder. Mein Bruder ist dran und er stellt mir die alles entscheidende Frage: “Wie geht’s dir eigentlich?” Ich möchte antworten “eh gut”, aber ich schaffe es nicht mehr. Mein Körper lässt einen hysterischen Heulkrampf los, der mich selbst überrascht. Bitte wo kommt das jetzt her? Der Arme bekommt es wirklich ab. Als pensionierter Krisenmanager schafft er es jedoch, mich innerhalb kurzer Zeit zu beruhigen und sogar zu motivieren. Was für ein Tag und dabei ist es erst Mittag!

Du fragst dich jetzt vielleicht, was hat das Ganze mit einem Schokokuchen zu tun hat? Ok, ich komme zum Punkt. In der Zwischenzeit wurde mein Ayurveda Mittagsmenü von Sandra Hartmann geliefert. Ein Lichtblick, den ich mir wöchentlich gönne und mir dabei noch etwas Gutes tue. Ich packe die Essenslieferung aus und schaue, ich gestehe wie immer, zuerst in das Sackerl mit der Nachspeise. Ein glänzender Schokokuchen lacht mich an und flüstert mir zu, “koste mich”. Ok, ich will nicht unfreundlich sein. Ausserdem darf man im Ayurveda zuerst die Süssspeise essen. Wirklich! ;-)

Ich nehme den ersten Biss und alle meine Sinne werden verzaubert von dieser zartschmelzenden Schokolade-Nussvariation. Saftig, nicht zu süss, mit einer Glasur die knackig ist aber nicht hart. Ein Traum. Ich vergesse alles was bis dahin geschehen ist. Alle Sorgen und jegliche Hysterie ist verschwunden. Ich bin ganz im Hier und Jetzt und musste dafür nicht mal 30 Minuten auf der Yoga Matte still sitzen. Wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Fazit: Es gibt Tage, da möchte man einfach aus der Haut fahren. Und das ist ok, solange es jemanden oder etwas gibt, was einem wieder ins Hier und Jetzt holt, wo im Grunde alles gut ist. Wenn es dir also das nächste mal so geht wie mir an diesem Tag, dann ruf’ deine beste Freundin, deinen Bruder oder Schwester an oder back’ dir die Nuss-Carob-Hafer Bars von Sandra Hartmann.

Namaste
Romana

Und hier gehts zum Rezept:
Nuss-Carob-Hafer Bars
 von Sandra Hartmann, Ayurveda Alchemist

glutenfrei, saftig, köstlich

ZUTATEN:
220 g glutenfreie Haferflocken, fein gemahlen
100 g Walnüsse (oder Mandeln/Haselnüsse), gemahlen
2 EL Carob Pulver
180 g Ahornsirup oder 200 g Dattelsirup
4 TL Backpulver
Saft und Zeste einer Zitrone
1/2 TL Macis Pulver
1/2 TL Kardamom Pulver
1 TL Ingwer Pulver
1 Banane zerstampft
1 Apfel geraspelt
120 g Mandelöl oder geschmolzenes Kokosfett
240 ml Pflanzenmilch
Für den Schoko-Überzug:
100 Kochschokolade im Wasserbad mit 1 EL Kokosfett, 1 EL Ahornsirup und 2-3 EL Kokosmilch vorsichtig schmelzen lassen und auf ausgekühlten Kuchen gleichmässig verteilen.

SO WIRD’S GEMACHT:

Alle trockenen Zutaten miteinander gut vermischen (Hafermehl, gemahlene Walnüsse, Gewürze, Backpulver, Carob). In einer anderen Schüssel Ahornsirup, Saft und Zeste einer Zitrone, zerstampfte Banane, Mandelöl und Pflanzenmilch homogen rühren).

Vermische die trockene Mischung mit der flüssigen zu einem glatten Teig. Den Teig bitte kurz und kräftig rühren (bei langen Rührzeiten verliert das Backpulver seine Kraft). Jetzt den geraspelten Apfel untermischen.

Fette die Backform ein und bestäube sie mit Mehl. Fülle den Teig in die Form und streiche ihn glatt. Backe den Kuchen circa 35 Minuten bei 185-190 C° mit "Ober-Unterhitze".

Lasse den Kuchen zuerst auskühlen (eventuell kannst du auch aufgewärmte Marillenmarmelade drüber streichen).

Mache den Schoko Überzug und verteile ihn über den ausgekühlten Kuchen. Lege den fertigen Kuchen für ca. 1 Stunde im Kühlschrank sodass die Schokolade fester wird.