Also habe ich hier einige Infos und Tipps dazu zusammen getragen.
Was ist Ghee überhaupt?
Ghee ist geklärte Butter. Unsere Grossmütter haben Butter schon ausgekocht, damit sie haltbar wird. Man kannte es als Butterschmalz. Bei dem Kochprozess wird der Wassergehalt von Butter verdampft und die verfestigten Eiweißrückstände werden vollständig aus dem Ghee gefiltert. Dadurch wird Ghee auch für Menschen mit einer Laktose-Unverträglichkeit zu einem sehr wertvollen und leicht verdaulichen Lebensmittel. Neben dem Vorteil der Haltbarkeit, kann es ausserdem hoch erhitzt werden und eignet sich sehr gut zum Kochen, Braten und Backen als auch als Nahrungsergänzungsmittel.
Wie wird es gemacht?
Ayurvedisches Ghee wird durch einen schonenden Reifungsprozess hergestellt. Ich empfehle grundsätzlich Bio Butter zu verwenden. 1 Kg Butter in einem grossen Topf auf kleiner Flamme schmelzen lassen. Bitte hab’ Geduld. Das Ghee kocht sich eigentlich fast von alleine aus. Wenn die Hitze zu stark ist kann es passieren, dass die Butter anbrennt. Ist mir leider einmal selbst passiert und es roch seeehr lange nach angebrannter Butter im Haus. Auch eine Möglichkeit, Geduld zu lernen ;-)
Wenn die Butter flüssig ist, steigen kleine Blubberbläschen hoch. Der Schaum der sich an der Oberfläche bildet, wird abgeschöpft. Du musst nicht ständig dabei stehen. Immer wieder mal kurz nachschauen, Schaum abschöpfen und nach ca. 45 Minuten klärt sich die Butter im wahrsten Sinne. Wenn es eine goldgelbe Farbe hat und du den Boden des Topfes sehen kannst, ist es fertig. Ein bis zweimal durch ein feines Teesieb fliessen lassen und in saubere Gläser abfüllen. Die Gläser erst verschliessen wenn es abgekühlt ist. Du brauchst das Ghee nicht im Kühlschrank aufbewahren. Gut ausgekochtes Ghee hält sehr lange. Bei mir steht es immer griffbereit gleich neben dem Herd. Bei kühlen Temperaturen wird es cremig bis fest, wenn es wärmer ist bleibt es flüssig.
Warum verwendet man Ghee zum Kochen?
Mit Ghee gekochte Speisen sind leicht verdaulich und bekömmlich. Ayurveda beschreibt Ghee als stärkend für die Verdauung sowie für das Immun- und Nervensystem. Ghee hat ausserdem die Eigenschaft die Informationen der Gewürze, die darin angebraten werden, anzunehmen. Das bedeutet, die Wirkstoffe der Gewürze dringen in das Ghee ein, bei der Nahrungsaufnahme ist das Fett der Botenstoffträger zum Gehirn und somit kann der Körper die wertvollen Informationen der Gewürze besser aufnehmen und verarbeiten.
Welche Anwendungsgebiete gibt es noch?
Im Ayurveda ist Ghee ein Allrounder der nicht wegzudenken ist. Im therapeutischen Bereich wird Ghee nicht nur pur sondern vor allem in Verbindung mit Heilkräutern eingesetzt. Es kann äusserlich auf die Haut aufgetragen werden bei Verbrennungen oder Ausschlägen, als Nasentropfen, innerlich bei Panca Karma Kuren (Ayurvedische Reinigungstechniken), weiters wird es in der Schwangerschaft empfohlen sowie für Neugeborene. Die Einsatzmöglichkeiten sind unzählig und faszinierend. In all diesen Anwendungsfällen bitte immer mit einer Fachperson das jeweilige Präparat sowie die genaue Dosierung abklären.
Dies sind nur die Basics rund um das Thema Ghee. Wieder einmal zeigt sich, wie umfangreich und faszinierend das Wissen des Ayurveda ist. Probiere doch einmal aus, Ghee selbst herzustellen. Die wichtigste Zutat die noch dazu brauchst ist Freude und Liebe. Damit zauberst du ein tolles Lebensmittel, dass dir und deiner Familie gut tut.
Namaste
Romana